U‑Kurve

(Manue­la Sato-Prinz)

U‑Curve

Die Theo­rie der U‑Kurve geht auf Lys­gaard (1955) zurück und beschreibt die kul­tu­rel­le Anpas­sung von Men­schen in einem ander­skul­tu­rel­len Umfeld in Form einer U‑Kurve. Laut Lys­gaard (1955) wer­den dabei drei Sta­di­en durch­lau­fen: eine Ein­gangs­pha­se, in der die mobi­len Per­so­nen die Anpas­sung an das neue Umfeld als ein­fach emp­fin­den, eine Pha­se der Kri­se, in der die Anpas­sung wenig gelingt, und letzt­lich eine Pha­se der Erho­lung, in der sich die Per­so­nen mehr und mehr als inte­griert erle­ben. Lys­gaards Theo­rie (1955) ähnelt mit sei­nem para­bel­för­mi­gen Ver­lauf dem Modell des Kul­tur­schocks von Oberg (1960).

Lite­ra­tur

  • Lys­gaard, Sver­re (1955), Adjus­t­ment in a For­eign Socie­ty: Nor­we­gi­an Flu­bright Gran­tees Visi­ting the United Sta­tes. Inter­na­tio­nal Social Sci­ence Bul­le­tin 7, 45–58.
  • Oberg, Kaler­vo (1960), Cul­tu­ral Shock: Adjus­t­ment to New Cul­tu­ral Envi­ron­ments. Prac­ti­cal Anthro­po­lo­gy: For the Chris­ti­an Stu­dent of Anthro­po­lo­gy 7, 177–182.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 7 Kul­tur- und Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

Übung

(Agnes Ein­horn)

Exer­cise

Übun­gen sind Schü­ler­tä­tig­kei­ten oder Hand­lun­gen im Unter­richts­pro­zess, die zum Erwerb oder zur Stei­ge­rung der Schü­ler­kom­pe­ten­zen geplant und durch­ge­führt wer­den. Die Begrif­feAuf­ga­be‘ und ‚Übung‘ wer­den in der Umgangs­spra­che oft als Syn­ony­me ver­wen­det, in der Fach­li­te­ra­tur fin­det sich aber bei eini­gen Autoren eine Unter­schei­dung nach didak­ti­scher Funk­ti­on (Funk, Kuhn, Ski­ba, Spa­ni­el-Wei­se & Wicke 2014; Häu­ser­mann & Pie­pho 1996). In die­sem Kon­text die­nen Übun­gen dem Auf­bau der Ler­nerkom­pe­ten­zen (zum Bei­spiel Lese­kom­pe­tenz). Mit­hil­fe von Übun­gen wer­den Teil­be­rei­che ent­wi­ckelt und geför­dert, sie berei­ten auf die „ech­te“, lebens­na­he Kom­mu­ni­ka­ti­on vor. Die Auf­ga­be ist dage­gen eine Akti­vi­tät, in der die Schü­ler mit sehr wenig Unter­stüt­zung eine ech­te kom­mu­ni­ka­ti­ve Situa­ti­on bewäl­ti­gen müs­sen (Roche & Ter­ra­si-Hau­fe 2017).

Lite­ra­tur

  • Funk, Her­mann; Kuhn, Chris­ti­na; Ski­ba, Dirk; Spa­ni­el-Wei­se, Doro­thea & Wicke, Rai­ner E. (2014), Auf­ga­ben, Übun­gen, Inter­ak­tio­nen. Mün­chen: Goe­the Insti­tut, Klett Langenscheidt.
  • Roche, Jörg & Ter­ra­si-Hau­fe, Eli­sa­bet­ta (2017), Lern­ziel sprach­li­che Hand­lungs­fä­hig­keit. In: Gün­ther, Hart­mut; Kniff­ka, Gabrie­le; Knoop, Gabrie­le & Riecke-Bau­erle­cke, Tho­mas (Hrsg.), Basis­wis­sen Leh­rer­bil­dung: DaZ unter­rich­ten. Klett-Kall­mey­er: Seel­ze, 70–87.

 

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 6 Unter­richts­ma­nage­ment  der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

Übungs­se­quenz

(Agnes Ein­horn)

Exer­cise Sequences 

Die Übungsse­quenz ist ein Abschnitt des Unter­richts­pro­zes­ses oder eines Lehr­werks, in dem gut vor­be­rei­te­te Übun­gen statt­fin­den. Die ein­zel­nen Übun­gen ent­wi­ckeln Teil­kom­pe­ten­zen, die zum Errei­chen des geplan­ten Lern­ziels oder Lern­ergeb­nisses wich­tig sind. Der Auf­bau der Übungsse­quenz spie­gelt die didak­ti­schen Über­le­gun­gen der Lehr­kraft und/oder der Autoren wider. Bei der Bestim­mung der Abfol­ge der ein­zel­nen Übun­gen ist der Ent­wick­lungs­pro­zess der Ler­ner das über­ge­ord­ne­te Ziel. Die erwar­te­ten Lern­ergeb­nis­se bestim­men näm­lich stark, wie die Übungsse­quenz auf­ge­baut und geplant wird. Für einen geeig­ne­ten Auf­bau einer Übungsse­quenz kön­nen Richt­li­ni­en fest­ge­legt wer­den, vor allem die Pro­gres­si­on, die meis­tens von den  geschlos­se­nen Auf­ga­ben und Übun­gen zu den offe­nen und von mehr Steue­rung zu weni­ger Steue­rung geht (hier soll­te das Prin­zip der voll­stän­di­gen Hand­lung berück­sich­tigt wer­den; ver­glei­che Schel­ten 2002).

Lite­ra­tur

  • Schel­ten, Andre­as (2002), Über den Nut­zen der Hand­lungs­re­gu­la­ti­ons­theo­rie für die Berufs- und Arbeits­päd­ago­gik.  Päd­ago­gi­sche Rund­schau 56: 6, 621–630.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 6 der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

 

Unter­richts­spra­che

(San­dra Drumm)

Lan­guage of Instruction

Die Unter­richts­spra­che ist von mitt­le­rem Abs­trak­ti­ons­grad und damit zwi­schen der All­tags­spra­che und der Fach­spra­che ange­sie­delt. Sie soll Schü­le­rin­nen und Schü­ler zum Fach­li­chen hin­füh­ren. Unter­richts­sprach­li­che Tex­te sind bei­spiel­ge­bun­den und anschaulich.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 8 Berufs‑, Fach- und Wis­sen­schafts­spra­chen der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)