Figur-Grund-Prin­zip

(Jörg Roche & Fer­ran Suñer Muñoz)

Figure–Ground Orga­niza­ti­on

Die Wahr­neh­mung einer (meist beweg­li­chen) Figur (Tra­jek­tor) vor einem (oft sta­ti­schen), grö­ße­ren Hin­ter­grund ent­steht aus dem Kon­trast der bei­den. Die Buch­sta­ben im Buch oder auf der Tafel wir­ken im Kon­trast zum wei­ßen Papier oder der wei­ßen Tafel und sind nur dadurch erkenn- und erschließbar.
In der Syn­tax wir­ken die rhe­ma­ti­schen (fokus­sier­ten) Figu­ren vor dem Hin­ter­grund des The­mas, in der Pho­ne­tik die beton­ten vor dem Hin­te­grund­ge­räusch. Im Bei­spiel­satz Der Kon­trol­leur hat einen Schwarz­fah­rer erwischt ist der Kon­trol­leur die Figur und der Schwarz­fah­rer der Grund. Auch bei intran­si­ti­ven Sät­zen mit einem Prä­po­si­tio­nal­ob­jekt lässt sich eine sol­che Figur-Grund-Kon­stel­la­ti­on gut ver­an­schau­li­chen: Der Schau­spie­ler (Figur) geht in die Talk­show (Grund).

Lite­ra­tur

  • Tal­my, Leo­nard (2008), Aspects on lan­guage atten­ti­on. In: Robin­son, Peter & Ellis, Nick (Eds.), Hand­book of Cogni­ti­ve Lin­gu­i­stics and Second Lan­guage Acqui­si­ti­on. New York: Rout­ledge, 27–38.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 1 Spra­chen­ler­nen und Kogni­ti­on der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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