Inter­de­pen­denz­hy­po­the­se

(Jörg Roche)

Inter­de­pen­dence Hypothesis

Die Inter­de­pen­denz­hy­po­the­se (Cumm­ins 1982, 2000) geht von der Annah­me aus, dass sich die situa­ti­ons­ge­bun­de­nen Basis­kom­pe­ten­zen (BICS) in Erst- und Zweit­spra­che unab­hän­gig von­ein­an­der ent­wi­ckeln. In Hin­blick auf die Ent­fal­tung einer kogni­ti­ven aka­de­mi­schen Sprach­fä­hig­keit (CALP) sind bei­de Spra­chen jedoch durch­läs­sig. Dies bedeu­tet, dass ein Zweit- oder Fremd­spra­chen­ler­ner ganz ent­schie­den davon pro­fi­tie­ren kann, wenn ent­spre­chen­de Fähig­kei­ten und ent­spre­chen­des Wis­sen in der Erst­spra­che vor­han­den sind, weil sich die CALP auf wei­te­re Spra­chen über­trägt. Das Modell von Cumm­ins ist jedoch umstrit­ten, weil sich die Begrif­fe nicht klar defi­nie­ren las­sen und eine empi­ri­sche Über­prü­fung nicht mög­lich ist.

Lite­ra­tur

  • Cumm­ins, James (1982), Die Schwel­len­ni­veau- und Inter­de­pen­denz-Hypo­the­se: Erklä­run­gen zum Erfolg zwei­spra­chi­ger Erzie­hung. In: Swift, James (Hrsg.), Bilin­gua­le und mul­ti­kul­tu­rel­le Erzie­hung. Würz­burg: Königs­hau­sen & Neu­mann, 34–43.
  • Cumm­ins, James (2000), Lan­guage, Power and Pedgo­gy: Bilin­gu­al Child­ren in the Cross­fi­re. Cle­ve­don: Mul­ti­l­in­gu­al Matters.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 4 Mehr­spra­chig­keit und Spra­che­n­er­werb der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

 

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