Intrin­si­sche und kon­tex­tu­el­le (zeit­li­che) Referenz

Die intrin­si­sche Refe­renz betrifft das Ver­hält­nis von Ereig­nis­zeit und Refe­renz­zeit, die kon­tex­tu­el­le das Ver­hält­nis von Refe­renz­zeit und Sprech­zeit. In Bezug auf die intrin­si­sche Refe­renz stim­men Prä­sens und Prä­ter­itum im Deut­schen somit über­ein: Ereig­nis­zeit und Refe­renz­zeit sind simul­tan. In Bezug auf die kon­tex­tu­el­le Refe­renz von Refe­renz­zeit und Sprech­zeit stim­men dage­gen Prä­sens und Per­fekt über­ein: Die Refe­renz­zeit ist simul­tan mit der Sprech­zeit. Das heißt, das Per­fekt kann im Deut­schen die Sprech­zeit mit­um­fas­sen und ist, anders als das Prä­ter­itum, nicht vor die­ser aus­ge­schlos­sen. Die Klas­si­fi­zie­rung bezieht sich auf das Modell von Rei­chen­bach und wei­te­re Spe­zi­fi­zie­run­gen durch Ehrich/Vater und Klein.

Lite­ra­tur

  • Ehrich, Vero­ni­ka & Vater, Heinz (1989), Das Per­fekt im Däni­schen und im Deut­schen. In: Abra­ham, Wer­ner & Jans­sen, Theo (Hrsg.), Tem­pus — Aspekt — Modus: Die lexi­ka­li­schen und gram­ma­ti­schen For­men in den ger­ma­ni­schen Spra­chen. Tübin­gen: Nie­mey­er, 103 — 132.
  • Klein, Wolf­gang (1994), Time in Lan­guage. Lon­don, New York: Routledge.
  • Rei­chen­bach, Hans (1947), Ele­ments of Sym­bo­lic Logic. Ber­ke­ley: Uni­ver­si­ty of Cali­for­nia Press.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 1 Spra­chen­ler­nen und Kogni­ti­on der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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