Tübin­ger Modell

(Jörg Roche)

Einen in vie­ler Hin­sicht ähn­li­chen Ansatz wie die Kul­tur­stu­di­en ver­tritt auch das Tübin­ger Modell einer inte­gra­ti­ven Lan­des­kun­de. Die­ser Ansatz wur­de Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jah­re an der Uni­ver­si­tät Tübin­gen von einem inter­dis­zi­pli­nä­ren For­scher­team aus Deutsch­land und unter Betei­li­gung US-ame­ri­ka­ni­scher Exper­tin­nen und Exper­ten ent­wi­ckelt und ist in einem Buch mit dem glei­chen Titel gut doku­men­tiert. Ziel des For­schungs­pro­jek­tes war es, durch Erar­bei­tung von Merk­ma­len grund­le­gen­der Kon­zep­te der deut­schen Kul­tur, wie deren Zeit- und Raum­ver­ständ­nis, ein Deutsch­land­bild zu ver­mit­teln, das die Per­spek­ti­ven der US-Ame­ri­ka­ner auf Deutsch­land, aber auch Auto­ste­reo­type der Deut­schen berück­sich­tigt. Ein wei­te­res Kern­ele­ment ist der Ver­such, Lan­des­kun­de als inter­dis­zi­pli­nä­res Auf­ga­benge­biet zu bear­bei­ten. Kon­sti­tu­tiv ist dabei eine inter- oder trans­kul­tu­rel­le Ver­ste­hens- und Ver­mitt­lungs­per­spek­ti­ve. Par­al­lel dazu hat eine Grup­pe deut­scher und ame­ri­ka­ni­scher Leh­re­rin­nen und Leh­rer unter Berück­sich­ti­gung der theo­re­ti­schen Erkennt­nis­se und weit­rei­chen­der Unter­richts­er­fah­run­gen ein Lehr­buch für den inter­kul­tu­rel­len Sprach­un­ter­richt für nord­ame­ri­ka­ni­sche Deutsch­ler­ner ent­wi­ckelt. Es wen­det sich an Ler­ner der Mit­tel­stu­fe (B1/B2) und heißt Typisch deutsch?.

Lite­ra­tur

  • Behal-Thom­sen, Hein­ke; Lund­quist-Mog, Ange­li­ka & Mog, Paul (1993), Typisch deutsch? Arbeits­buch zu Aspek­ten deut­scher Men­ta­li­tät. Ber­lin: Langenscheidt.
  • Mog, Paul & Alt­haus, Hans-Joa­chim (1992), Die Deut­schen in ihrer Welt. Tübin­ger Modell einer inte­gra­ti­ven Lan­des­kun­de. Ber­lin & New York: Langenscheidt.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 5 Spra­chen­leh­ren der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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