Fos­si­li­sie­rung

Fos­si­liza­ti­on

Wenn Sprach­er­werb auf einer bestimm­ten Ent­wick­lungs­stu­fe ste­hen bleibt, spricht man von Fos­si­li­sie­rung. Es fin­det eine vor­zei­ti­ge Ent­wick­lungs­un­ter­bre­chung statt. Fos­si­li­sie­rung kann bei nicht opti­ma­len Umge­bungs­be­din­gun­gen auf­grund ver­schie­de­ner inter­ner und exter­ner Fak­toren auf­tre­ten. Häu­fig kön­nen der feh­len­de kom­mu­ni­ka­ti­ve Druck und das Feh­len von Anrei­zen im Input als Ursa­che iden­ti­fi­ziert wer­den. Fos­si­li­sier­te Struk­tu­ren sind lang­fris­tig gegen­über Umfeld­ein­flüs­sen inklu­si­ve authen­ti­schen Inputs und Unter­richts resis­tent und las­sen sich nur schwer aufbrechen.
Ein Bei­spiel für Fos­si­li­sie­rung ist die Ver­wen­dung von inva­ri­an­ten Erschei­nun­gen: hat­ta für ‚hat er‘, selbst wenn die refe­rier­te Per­son noch ander­wei­tig genannt wird (hat­ta der Mann).
Im über­tra­ge­nen Sin­ne gibt es ähn­li­che Struk­tu­ren auch in ande­ren Wis­sens­be­rei­chen. Hier spricht man von Ste­reo­ty­pen. Die­se sind aller­dings ent­ge­gen der umgangs­sprach­li­chen Ver­wen­dung nicht not­wen­di­ger­wei­se nega­tiv besetzt, son­dern haben auch posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf das Verstehen.

Lite­ra­tur

  • Han, ZhaoHong (2004), Fos­si­liza­ti­on in Adult Second Lan­guage Acqui­si­ti­on. Cle­ve­don: Mul­ti­l­in­gu­al Matters.
  • Has­bún, Ley­la (2007), Fos­si­liza­ti­on and acqui­si­ti­on. A stu­dy of lear­ner lan­guage. Revis­ta de Filolo­gía y Lin­guí­sti­ca de la Uni­ver­si­dad de Cos­ta Rica 33: 1, 113–129.
  • Selin­ker, Lar­ry & Han, ZhaoHong (2005), Fos­si­liza­ti­on in L2 lear­ners. In: Hin­kel, Eli (Ed.), Hand­book of Rese­arch in Second Lan­guage Tea­ching and Lear­ning. Mah­wah, NJ: Law­rence Erl­baum, 455–470.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 1 Spra­chen­ler­nen und Kogni­ti­on der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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